11.-12.09.2021 Hochtour Piz Kesch

Günther ScholzeHoch-Bergtour Wandern & Trekking

Tourenbericht Piz Kesch

Nachdem die Wettervorhersage für das Wochenende immer besser wurde, konnten wir unser Unternehmen Hochtour Piz Kesch am Samstagmorgen, 11.09.2021 starten. Vom Ausgangspunkt  Bergün/Chants am Albulapass stiegen wir locker in 2,5 Std. zur Piz Kesch Hütte. Ganz eindrücklich wurden wir während des Aufstieges mit der tollen Rotfärbung der Talhänge begleitet. Nach längerem Fachsimpeln kamen wir zu der Beurteilung, dies müsste von den Blättern der Heidelbeeren sein, die sich im Herbst rot färben und hier in Massen auftreten. So erklommen wir das herrliche Tal bis wir die Keschhütte auf 2627m Höhe erreichten. Markant liegt die Hütte auf einer ehemaligen Gletscherlandschaft die auf Grund des Getscherschmelze schon fast die Züge einer Mondlandschaft hat. Die SAC Hütte der Sektion Davos ist modern und zweckmäßig. Der Hüttenwirt und sein Personal waren sehr freundlich und die köstliche Nusstorte aus der Hüttenbackstube schmeckte uns wunderbar.

Um 6.00 Uhr starteten wir am Sonntag, 12.09.2021 mit der Stirnlampe an der Hütte Richtung Porchabellagletscher. Der Gletscher ist dramatisch abgeschmolzen und so brauchten wir erst nach ca. 1 Std. die Steigeisen. Der Gletscher war blank und unser Weg spaltenfrei. So konnten wir auf das Anlegen vom Seil erst mal verzichten. Vorbei an einem riesigen Gletscherkolk (durch starke Windtätigkeit geformter Eiskanal) stiegen wir immer langsamer, wir waren mittlerweile über 3100 m,  zur Porta d‘Es-cha auf. Dies ist der Übergang zur Chamanna d’Es-cha. Diese Hütte liegt auf der gegenüberliegenden Bergseite. Beim letzten immer steiler werdenden Anstieg bis zum Fels begleitete uns jetzt die Sonne. Dort zogen wir die Steigeisen aus und machten uns mit Hüftgurt und Helm zum Felsklettern fertig.

Für die letzten 130 Hm waren leichte Felskletterei im 2. Grad angesagt. Mit spektakulärem Blick kletterten wir zum Gipfel empor. Kurz davor musste die Schlüsselstelle mit 3- von der Gruppe gemeistert werden.Dies gelang problemlos und Punkt 10.00 Uhr war es dann geschafft.  Die Freude auf dem Gipfel des Piz Kesch 3418 m war dem entsprechend groß. Leider war die Sicht auf die Berninakette mit einer Wolke versperrt. Zum ersten Mal sahen wir ein digitales Gipfelbuch. Über einen QR-Code konnte man sich eintragen. Leider verhinderte ein Funkloch die Eintragung.
Im Abstieg verwendeten wir dann ein Seil, das wir an der besagten Schlüsselstelle als Abkletterhilfe anlegten.

Zurück auf der Keschütte durfte natürlich die legendäre Nusstorte als Belohnung nicht fehlen. Die Freude über die gelungene Hochtour war groß. Problemlos meisterten unsere drei Hochtourenneulinge die Tour.

Der Gipfelbucheintrag wurde dann doch noch beim gemeinsamen Abschuss im Bären Isny nachgeholt.

 

Günther Scholze

Irene Schauer