Schon am Treffpunkt in Isny ist sicher, dass wir heute nicht trocken auf die Hütte kommen werden. Als wir in Kaisers loslaufen scheint zumindest noch die Sonne. Ab der Kaisersalpe geht’s den steilen Weg zum Kaiserjoch rauf und schon wird das Wetter schlechter. Wir sehen zwar überall Regenwolken, hoffen aber trotzdem ohne Regen durchzukommen. Keine Chance, ein Gewitter zieht über das Joch genau in unsere Richtung. Erst Regen, dann sogar noch Hagel, der Spuk dauert aber nur eine halbe Std. Zum Kaiserjochhaus ist es nicht mehr weit.
Unser Abendessen nehmen wir zur Freude unserer Leutkircher Teilnehmerinnen im Herlazhofener Stüble ein. Nach dem Abendessen machen sich noch 5 Wegebegutachter auf den Weg zum Grieskopf und Malatschkopf. Dies gehört zu unserer Wegebeurteilung, für die Leutkircher Sektion.
Die Entscheidung, ob lang oder kurze Hose, fällt fast jedem Teilnehmer am nächsten Morgern schwer. Der Himmel ist noch immer wolkenbehangen und die Temperaturen sind dürftig. Die Querung eines riesigen steilen Schotterhanges verlangte von Anfang an schon einige Konzentration ab. Die anschließende Kridlonscharte überquerten wir in leichter Kletterei. Der Abstieg dieser Scharte machten wir aus Sicherheitsgründen in zwei Gruppen, um Steinschlag zu verringern. Unter uns der Hintersee, erreichten wir alsbald die Weggabelung zum Hinterseejoch. Hier mussten wir die Wegebeschilderung austauschen. Mit Schraubenschlüssel, Rohrzange und tatkräftiger Unterstützung, war dies auch in 20 min erledigt. Ein Teil der Gruppe hat zwischenzeitlich die 70 Hm zur Hinterseescharte begutachtet. Nächste Herausforderung war das Kämmle. Hier ging es steil eine Rinne bergab, die aber mit Drahtseilversicherungen versehen ist.
Im ständigen bergauf/bergab erreichten wir dann nach 4 Std. das Lahnzugjöchl auf 2585 m. Kurz danach teilten sich dann die Wege. 7 Teilnehmer/innen entschieden sich für das Erklimmen der Wetterspitze, die restlichen vier gingen schon zur Simms-Hütte vor. Knapp 400 Hm, zuerst ein sehr steiler Schotterhang zum Fallenbachjoch, hier wünschte ich mir Wanderstöcke dabei zu haben. Der Gipfelaufschwung präsentierte sich in einer schönen Kletterei im 2. Schwierigkeitsgrad, die alle bravourös hinter sich brachten.
Leider nur ein kurzer Aufenthalt am Gipfel, da die nächste Regenwolke schon im Anflug war. Jetzt hatten wir noch eine gute Stunde bis zum verdienten Bier auf der Frederic Simms Hütte.
Am dritten Tag unserer Runde mussten wir erstmal wieder 100 Hm bergab, die Simms Hütte thront unterhalb der Wetterspitze wie ein Adlerhorst. Steile Hänge, die wir am Abend von der Hütte aus gesehen haben, zogen sich hoch zum Falmedonjöchl 2381 m. Unter den ständigen Blicken einer Gämse hoch oben auf einer Felsspitze, waren die letzten Meter noch steiler, enger aber drahtseilversichert. Zum Teil hatten wir hier oben einen wunderschönen Blick zurück auf die Wetterspitze mit Simmshütte, aber die ständig vorbeiziehenden Wolken begleiteten uns stets.
Bis auf 2 Teilnehmer/innen brachen wir von dem Joch zur Rotschrofenspitze 2588 m auf. Der Gipfel leider in Wolken, deshalb kehrten wir nach einem Gipfelfoto gleich wieder um.
Gemeinsam führte jetzt der Weg nur noch bergab Richtung Kaisers. Hier erwartete uns ein kleines Fest der Gemeinde Kaisers mit Blaskapelle, und jeder Menge leckeren Essens.
Tourenleiter/in Irene Schauer u. Günther Scholze
Günther Pompf Scholze