Nach einer Fahrt über den Julierpass und mehreren Umleitungen kamen wir gegen Mittag am Wanderparkplatz in Morteratsch bei Pontresina an. Wow, welche Kulisse bot sich uns da! Der “Festsaal der Alpen” mit Piz Palü, Bellavista, Crast Agüza und Piz Bernina zeigte sich von seiner besten Seite. Blauer Himmel, frisch verschneite Berge und goldgelbe Lärchenwälder im Tal, welch eine herrliche herbstliche Farbkomposition der Natur. Wir wanderten in das Morteratschtal hinein, immer näher zum Morteratschgletscher, bzw. was noch von ihm übrig ist. Mit Schautafeln wird der Gletscherrückgang nach Jahreszahlen dokumentiert. Am Ende des Weges unterhalb des Gletschers machten wir Pause und liefen am Rückweg noch ein Stück Richtung Bovalhütte zu einem schönen Aussichtspunkt. Zurück in Morteratsch machten wir noch einen Abstecher zum Wasserfall. Danach fuhren wir weiter in unser bekanntes und beliebtes Quartier im Touristenlager des Hotels Bär-Post in Zernez mit Sauna und feinem Essen.
Am nächsten Tag fuhren wir kurz Richtung Ofenpass bis zum Parkplatz Il Fourn, also der Ofen, und starteten bei frostigen 6 Grad minus dem Ofenbach entlang bis Buffalora. Durch gelbe Lärchenwälder gings hinauf, vorbei an der Buffalora Alpe und verlassenen Eisenerzminen auf eine ausgedehnte Hochfläche hinein in den Schweizer Nationalpark und zuletzt steiler auf den Munt La Schera auf 2586 m Höhe. Ein herrlicher Rundblick auf Piz Daint, Ortler, Palü, Bernina und viele andere Gipfel sowie den Livigno Stausee mitten in den gelben Lärchenwäldern unter uns belohnten für den langen Aufstieg. Beim Abstieg fanden wir letzte Edelweiß und Veilchen. Vorbei an der Alp La Schera glitzerte der Livigno Stausee in der Nachmittagssonne.
Am dritten Tag fuhren wir über den Albulapass bis Bergün. Dort gings hoch zum malerischen Bergdörflein Latsch, das ganz im Engadiner Stil mit vielen Sgrafitti erbaut ist. Das sind aus dem feuchten Putz der Wände ausgekratzte Ornamente. Zudem gibt es dort viele öffentliche Brunnen. Über einen breiten Feld- und Waldweg wanderten wir hoch bis uns eine steiler Pfad weiter führte. Zuletzt querten wir schöne Almwiesen und erreichten den Gipfel des Cuolm da Latsch auf 2296 m Höhe wo uns bei wolkenlosem Himmel ein herrlicher Rundblick auf Piz Kesch, Piz Ot, Piz Ela usw. erwartete, eingerahmt von gelben Lärchenwäldern und dunkelgrünen Kiefernbeständen. Vor der verdienten Vesperpause wurde noch der Geburtstag einer Mitwandererin gefeiert. Hinab gings über Hochweiden und Wald bis Latsch und ins Tal nach Bergün mit Heimfahrt. Rundherum ein herrliches Wochenende in goldenen Herbst im Engadin.
Teilnehmer: 12
Gehzeiten: 1. Tag 4 Stunden, 2. Tag 7,5 Stunden, 3. Tag 6 Stunden
Höhenmeter: 1. Tag 400, 2. Tag 950, 3. Tag 1000
Tourenleiter: Uli Endras