02.10.2021 Zwei Klettersteige an einem Tag

Rainer KathanJugendgruppe, Jungmanschaft

In der Früh um 7:00 Uhr gingen es bei leichter Dämmerung Richtung Bad Hindelang los. Auf dem Weg dahin wurden die letzten verschlafenen Teilnehmer eingesammelt. Während der Autofahrt verbündeten sich Markus und Andrea, um gemeinsam den Kampf gegen den Rechtschreibfehler „dan“ zu führen. Welcher sich in der Vergangenheit in unsere Newsletter eingeschlichen hatte. Kurz nach Abschluss des Bündnisses, wurde zielsicher der Parkplatz am Oberjoch gefunden.

Von diesem ging es erstmal untypisch für eine Bergtour ein gutes Stück nach unten zum ersten Klettersteig. Naja, wenn man wo hoch möchte, muss man da halt auch erst mal hin. Direkt am Steinschlagschutz tauchte unverhofft der Einstieg zum Ostrachtaler Klettersteig auf. Mit steigender Vorfreunde packten wir unsere Klettergurte, Helme und Klettersteigsets aus und begaben uns in den Klettersteig. Dieser stellte sich als ein einfacher Klettersteig mit guter Seilführung heraus. Diese ermöglicht es an vielen Stellen frei am Felsen zu Klettern. Jedoch war der Steig ein wenig kurz. Spaß hat es trotzdem gemacht.

 

Am Ausstieg beschlossen wir, dass wir noch zum nahe gelegenen, frisch umbenannten, Edelried Klettersteig (früher: Salewa Klettersteig) gehen möchten. Kurz hinter dem Ausstieg fanden wir die Aufbauten für einen Flying Fox. Aufgrund der fehlenden Seilrolle und „Betreten verboten“ Schilder konnten wir diese leider nicht nutzen. Der Abstieg zurück nach Oberjoch war schnell bewältigt. Dabei besichtigten wir einen Goldfischteich ohne Goldfische. Schade! Wir hätten schon gerne welche gesehen.

Kurz darauf tat sich ein weiteres Hindernis auf, und zwar eine Straße mit frischem noch dampfendem Asphalt, welcher sich zwischen uns und dem Wanderweg gestellt hat. So ging es auf der Borsteinkante balancierend vorbei an Bauarbeitern zu dem Wanderweg, welcher uns zum Edelried Klettersteig brachte. Diese Wegetappe wurde gut gelaunt genommen. Dabei wurde die Gelegenheit genutzt, schon mal den Weg für eventuelle „Schmuggel“ Aktionen in naher Zukunft auszukundschaften.

Am Einstieg angekommen, empfing uns eine riesige Schlage Wanderer, die die gleiche Idee wie wir hatten. Grummel…Grummel… „Hey, schau mal. Was für eine schöne Aussicht!“ und weg war die schlechte Laune.

Im Klettersteig viel dem Erfahren Ex-Salewa-Klettersteig-Meister Rainer sofort die geänderte Routenführung auf. Durch die neue Führung ist der Klettersteig deutlich angenehmer zu begehen.

Was nutzt mir das schöne Wetter am Gipfel, wenn ich hier in der Nordwand eine Ewigkeit warten muss, bis dieser Lindwurm an Wanderer am Gipfel ist! Bieber, brrrr. Ich hol jetzt mal die Jacke raus, sonst hol ich mir noch ne feuchte Nase.

Als das Gipfelkreuz vor uns war, und die Sonne aus den Knochen die letzte Kälte vertrieben hatte, aßen wir genüsslich das wohlverdiente Vesper! Danach ging es ab in den B-Teil des Klettersteig.

 

Hier war die Lage deutlich entspannter und ruck-zuck waren wir durch die Wand durch. Am Grat angekommen und nach kurzer Rast startete die Operation „Curry Wurst“. Der Inhalt der Operation war es, so schnell wie möglich sich eine Curry Wurst zusichern. „Ups!“. „Hey, das ist geheim. Das plaudert man doch nicht aus!“ „Grummel…“ „Die Leser werden uns schon nicht verraten bleib mal stabil!“

 

Die ersten vier Geheimagenten waren nach Verkündung der Aktion nur noch an der Staubwolke zu erkennen, die sie dem anderen Team hinterließen. Sie rannten über Stock und Stein. Hier und da hörte man noch im nach Gang: „Die müssen bestimmt auf den Zug oder Bus!“ „Hey nicht so schnell“ „Wenn die wüssten, dachten sich nur die Vier.

Das zweite Team ging die Sache ganz anders an. „Einen Berg runter rennen, was für eine …Idee!“ „Hey, auf den Muskelkater kann ich verzichten.“

Dabei wurden von beiden Einheiten die vorher erkundeten Wege vollkommen vergessen. Dies hatte zur Konsequenz, dass über ein wenig begangen Trampelpfad, mit verfallenen Brücken und verwunschenen Wäldern, abgestiegen wurde. Die Operation war jedoch von Erfolg gekrönt. Denn wir konnten uns erfolgreich einen sehr guten Platz sowie Currywurst, Schnitzel und Käsespätzle zusammen mit schwer zu konsumierenden Getränken sichern. So gestärkt, wurden vor dem Heimweg bereits die nächsten Schmuggel Aktionen geplant.