19.-22.8.2021 Brenta Klettersteige

Uli EndrasHoch-Bergtour Wandern & Trekking

Nach einer staufreien Fahrt über den Brenner und vorbei an Bozen, kamen wir nach Molveno. Von dort verkürzte uns das Jeep Taxi den Aufstieg zur Hütte sehr angenehm. Ab der Hütte Croz dell Altissimo gings dann zu Fuß mit schwerem Rucksack fast 3 Stunden im Nebel hoch zur Pedrottihütte auf 2.480 m. Nach dem Einquartieren war noch ein Stück des interessanten Klettersteiges Bocchete Centrale bis zum Campanile Basso, auch Guglia genannt, angesagt, einem imposanten freistehenden Kletterturm. Obwohl wir auf ca. 40 Meter in die Nähe des Campanile kamen, konnten wir den Felsturm vor lauter Nebel nicht sehen, nur die Kletterer hören. Von hier gings wieder im Klettersteig über Leitern, Bügel und Bänder, alles gut gesichert, zurück zur Hütte.

Am nächsten Morgen wanderten wir auf dem Sentiero Brentari bis auf fast 2.900 m hoch, die Nebel lichteten sich und wir konnten die bizarren Felsformationen der Brenta bestaunen. Über viele Leitern und Seile leitete dieser Klettersteig hinab auf das Schneefeld des Ambiezgletschers. Beim weiteren Abstieg zur Agostinihütte begleitete uns schon wieder Nebel. Nach einer Mittagsrast in der Hütte stiegen wir hoch zum Klettersteig Sentiero Castiglione, der über einige steile Leitern auf den Due Denti Pass leitet. Weiter über Fels und Schotter erreichten wir bald die 12-Apostel-Hütte für die nächste Übernachtung. Neben der Hütte beeindruckte ein in den Fels gesprengte und gehauene Kapelle mit vielen Votivtafeln von verunglückten Bergsteigern.

 

Am nächsten Morgen herrlich Wetter und wir stiegen hoch auf die Bocca di Camosci und einen kurzen Klettersteig hinab auf den Camoscigletscher. Für den weiteren Abstieg über das Schneefeld waren unsere Grödeln von Vorteil. Um den Bergstock des Crozzon di Brenta herum erreichten wir nach längerer Wanderung die Brenteihütte, die leider wegen Umbau geschlossen war. Nach gemütlicher Mittagspause gings wieder bergauf Richtung Alimontahütte auf 2.600 m, unserem letzten Quartier. Ein paar Kletterteigbegeisterte machten noch einen Abstecher in die Schlucht des Sosat Klettersteiges und seinen schönen Felsbändern mit Edelweiß und Teufelskralle.

 

Am letzten Morgen ein herrlicher Rundblick auf die bizarren Felstürme der Brenta mit der Cima Tosa als höchstem Berg. Dann stiegen wir beizeiten hoch über die Reste des Sfulminigletschers zur Bocca dell Armi. Ein steiler und luftiger Einstieg mit anschließenden schmalen Felsbändern auf den Bocchette Centrale machte allen sichtlich Spaß bei bestem Fotowetter. So konnten wir den imposanten Felsturm der Guglia doch noch aus der Nähe bestaunen und es ging wieder zurück zum Einstieg. Anschließend folgte der nächste Klettersteig Spellini, gleich mit einer fordernden leicht überhängenden langen Leiter und weiteren steilen Leitern bis wir dann zum Orsiweg gelangten. Diesem ein Stück folgend stiegen wir dann wieder Richtung Molveno ab, wo uns das Jeep Taxi zum Schluss den Abstieg erleichterte. Eine staufreie Rückfahrt rundete die wunderschöne Klettersteigtour ab. Zitat eines Teilnehmers: Je mehr Klettersteige ich mache, um so geiler wird das.

Teilnehmer: 11, Gehzeit: ca. 25 Stunden, Höhenmeter: ca. 3.200, Klettersteige: 5, Tourenleiter Uli Endras, Hans Dinser, Franz Halder, Organisation: Uli Endras