26.-27.07.2020 Watzmannüberschreitung

Günther ScholzeHoch-Bergtour Wandern & Trekking

Mit großen Erwartungen fuhren wir am Sonntagmorgen Richtung Berchtesgaden. Vom Ausgangspunkt an der Wimbachgriessbrücke, konnten wir unser Tagesziel das Watzmannhaus schon sehen. Es stand uns aber noch eine lange abwechslungsreiche Etappe bevor. Das erste Etappenziel erreichten wir nach 2 Std. im Regen, die Bootsanlegestelle am Königssee. Inklusive des berühmten Echo´s vom Königssee schipperten wir nach St. Bartholomä. Der Regen zwang uns zu einer anderthalbstündigen Pause im ehemaligen Jagdschloss.
Über den interessanten Rinnkendlsteig stiegen wir bei fantastischer Aussicht zur Kührointhütte hoch. Die Watzmannfrau mit ihren Kindern hatte uns ständig im Blick. Eine kurze Pause gönnten wir uns bei jetzt herrlichem Wetter, bis es die letzten 2 Std. zum Watzmannhaus ging. Immerhin waren wir vom Parkplatz bis hierher 9 Std. bei 1400 Hm inklusiv Pausen unterwegs.

Der Empfehlung der Tourenleiter, ohne Frühstück um 5 Uhr loszugehen, wurde ohne Murren umgesetzt, uns stand wieder ein langer Tag bevor. Auf halben Weg zum ersten Gipfel, sahen wir die Sonne über dem Kehlsteinhaus aufgehen. Nach 2 Std. kamen wir auf dem Hocheck 2651 m an. Hier wurde  gefrühstückt und das Klettersteigset angelegt. Die erste Passagen vom Gipfel runter waren gleich sehr heftig und forderte  Konzentration und Trittsicherheit. Alle meisterten das großartig, die Abkletterei war nicht einfach und auch die Blicke in die Tiefe über den schmalen Grat entlang ermahnten uns immer wieder zur Konzentration. Und so waren wir auch schon bald an der Mittelspitze 2713 m. Bei einer kurzen Rast konnten wir jetzt gut in die längste Felswand der Ostalpen mit ihren 1800 Hm erblicken, unten die Eiskapelle und dreiviertel oben die Biwakschachtel, die grandiose Watzmann Ostwand, die fast jeden Bergsteiger ins Träumen versetzt.
Nach genau 3 Std. erreichten wir den Südgipfel 2712 m, dorthin hatten wir auch Kletterstelllen im II. Grad zu bewältigen, die erste und größte Herausforderung hatten wir geschafft, tolle Ausblicke rundherum, mit Glockner und Venediger, das Steinerne Meer und den Großen Hundstod, versüßten uns zusätzlich den Gipfel. Der Rückblick über dem Grat und die beiden Gipfel bescherte uns ein tolles Gefühl, ein ganz großes Kompliment an die Teilnehmerinnen.

Der jetzt folgende Abstieg zur Wimbachgrieshütte ist folgern ermaßen zu beschreiben. Lang, zu lang, schwierig, lange Seilpassagen bis zum Schluss, mit ewigen Geröllfeldern, einfach nur ätzend, aber auch dies gehört zum Bergsteigen, abgesehen von der herrlichen Bergwelt um uns herum, die ein bisschen unterging. Nach einer kühlen Erfrischung auf der Hütte, machten wir uns auf die letzten 9 km Weg durchs Wimbachgriestal. Nach ziemlich genau 12 Std. erreichten wir voller Stolz und überglücklich den Parkplatz.

 

Tourenleiter: Günther Scholze, Irene Schauer

7 Teilnehmer*innen