Selbstständige Planung und Durchführung von Skitouren inklusive Lawinen- und Risikomanagement standen auf dem Kursprogramm.
Um diese komplexen und umfangreichen Themen innerhalb eines Wochenendes vermitteln zu können, haben wir uns auf ein paar einfache Handwerkszeuge und Methoden fokussiert.
Um den Einstieg in die Tourenplanung zu vereinfachen, wurden im Zuge einer Theorieveranstaltung am Abend die Grundlagen zur Planung mittels Karte, Skitourenführer, Lawinenlagebericht, SnowCard und Wetterbericht vermittelt. Das gelernte Wissen wurde direkt bei der gemeinsamen Planung der Skitour für den nächsten Tag angewandt.
Bedingt durch die angekündigte Wetterverschlechterung und schlechten Sichtverhältnisse galt es ein Tourenziel zu finden, bei dem die Orientierung im Gelände auch bei schwierigen Sichtverhältnissen möglich ist und im „grünen“ Bereich der SnowCard liegt.
Wie am Vorabend geplant, starteten wir am Samstag zu unserer Tour auf die Hammerspitze im Kleinwalsertal. Da in der Nacht ca. 20 cm Neuschnee gefallen sind und wenige andere Gruppen am Berg waren, kamen wir in den Genuss die Tour teilweise einspuren zu dürfen. Wegen der stark wechselnden Sichtverhältnisse wurde die Orientierung im Gelände zur Herausforderung und zeigte uns eindrücklich die Grenzen und Auswirkungen schlechter Wetterbedingungen in den Bergen.
Besonderen Fokus wurde auch auf die eingeplanten Checkpunkte zur Bewertung der Lawinenlage und Orientierung gelegt.
Nach „fast“ erreichtem Gipfel folgten die Abfahrtsfreuden durch den frisch gefallenen Neuschnee der vergangenen Nacht.
Als Tour für den kommenden Tag wurde die westliche Dremelscharte in den Lechtaler Alpen ausgewählt. Die Tour wurde von den Teilnehmern selbstständig vorbereitet und vor Start der Tour ausführlich besprochen.
Insbesondere wurde auf die Eigenheit eingegangen, dass am Tourentag oberhalb von 1800 Meter alle Expositionen vom Lawinenlagebericht als ungünstig (“rot”) eingestuft worden sind. Ein thematischer Exkurs in die analytische Lawinenkunde zum Thema Neuschnee & Triebschnee erlaubte an diesem Tag aber trotzdem eine sichere Durchführung der Tour.
Ein weiterer Fokus lag an diesem Tag auf der Wahl eines gemäßigtem Tempos und der Pausenplanung. Die unverspurten Hänge oberhalb der Hanauer Hütte sorgten nicht nur für weitere genussvolle Schwünge in der Abfahrt sondern erlaubten auch kleine Übungseinheiten zur Spuranlage.
Auch das Zeitmanagement spielte an diesem Tag eine wichtige Rolle: Den ausführlichen Besprechungen und Übungen geschuldet, wurde die Tour 200 HM unterhalb der Dremelscharte abgebrochen um mit ausreichend Puffer vor Anbruch der Dämmerung zurück am Auto zu sein.