13.-15.09. Soiernrunde und Mittenwalder Klettersteig

Günther ScholzeHoch-Bergtour Wandern & Trekking

Am Freitagmittag starteten wir zur Fahrt nach Krün, unseren Ausgangspunkt zum Soiernhaus. Die DAV-Hütte gehört zur Sektion Hochland. Wir waren etwas angespannt, da wir unter Zeitdruck standen. Der kritische Punkt war unsere Ankunftszeit. Die wurde mit 17:00 Uhr von der Hütte vorgeschrieben. Das war für uns aber völlig utopisch; 18:30 Uhr war unser Ziel.

Am Parkplatz in Krün sind wir dann kurz nach 15:00 Uhr los. Der erste Wegweiser beschrieb den Weg zum Soiernhaus mit 3.50 h. Ich habe das Tempo natürlich gleich ein bisschen angezogen, bis dato wusste noch keiner von unserem Termindruck, aber das ließ sich dann auch nicht mehr vermeiden und die Teilnehmer wurden darüber aufgeklärt. Bis zur Fischbachhütte hatten wir einen langen Fahrweg. Von hier aus sind wir über den sehr abwechslungsreichen Lakaiensteig zur Hütte gestiegen. Der Lakaiensteig hat seinen Namen von König Ludwigs Zeiten. Die Bediensteten des Königs hatten die Aufgabe, vor Eintreffen des Königs das Soiernhaus auf seine Ankunft vorzubereiten.

Die tolle Aussicht auf dem Weg ließ uns den Stress vergessen, 872 hm 10,5 km in 2.52 h, war dann doch eine respektable Leistung und so schafften wir es bis kurz vor sechs zur Hütte. Wir wurden dann auch ganz herzlich empfangen und hatten noch Zeit für ein erstes Getränk vor dem Essen. So war der Hüttenabend doch noch heiter und flüssig.

Ein fantastischer Spätsommertag erwartete uns. Von der Hütte, die oberhalb eines großen Bergkessels liegt, erreichten wir sehr bald  die malerischen Soiernseen, die quasi am untersten Punkt des Kessels liegen. Zwischen beiden Seen hindurch, stiegen wir steil im Schottergelände hinauf zum Sattel und dann in 20 min zum Gipfel der Soiernspitze 2259 m. Zur Belohnung hatten wir eine herrliche Aussicht auf das Karwendel, Wetterstein und die Mieminger Kette. Die Zugspitze direkt vor uns steigen wir dem Bergpfad zum nächsten  Gipfel auf. Vom Feldernkreuz  zur Schöttelkarspitze ist dann Schwindelfreiheit und Trittsicherheit gefordert, in einer knappen halben Stunde sind wir dann auf dem zweiten großartigen Gipfel, die Schöttelkarspitze, 2049 m. Eine Felspyramide, wie sie schöner nicht sein könnte. Hier wurde dann auch ausgiebig Brotzeit gemacht. Der Rest war jetzt ein langer Abstieg zurück nach Krün, der aber nicht weniger interessant war. Die Soiernrunde war am Parkplatz vollendet.

Auf unsere Unterkunft in einer Jugendherberge am Walchensee war natürlich jeder gespannt. Ein tolles Haus direkt am Walchensee. Eine armenische Gruppe lud uns am späten Abend noch zum Mittanzen auf der Terrasse ein. Bei Musik und Tanz leisteten wir unseren Teil zum fröhlichen, kulturellen Miteinander.

Am Sonntag stand der Mittenwalder Höhenweg auf dem Programm. Für den langen Aufstieg wählten wir die Karwendelbahn. Der Mittenwalder Klettersteig begann kurz nach der Bahnstation. Nach dem Anlegen und Checken der Ausrüstung, ging’s auch gleich los und wir waren bei dem Kaiserwetter nicht die Einzigen. Eine „Gratwanderung“ wie sie nicht schöner sein könnte. Zuerst über die beiden Lindnerspitzen, auf der Ostseite das lange Karwendeltal und Richtung Westen Mittenwald und dahinter die mächtige Zugspitze. Nach 3,5 Std. Gratkletterei kamen wir zur Brunnsteinspitze. Hier war die Gipfelrast und unsere Klettersteigausrüstung konnten wir ablegen. In Vorfreude auf die Brunnsteinhütte machten wir uns auf den langen Abstieg. Die Brunnsteinhütte ist ein beliebtes Wanderziel und wir konnten unseren Durst mit Radler stillen. Der Rest war jetzt eine Kleinigkeit.

Fazit: Zweieinhalb Tage mit einer hervorragenden Gruppe, bei allerbesten Wetter in einer wunderbaren Bergregion, in der wir sicherlich nicht das letzte Mal waren.

Tourenleiter:
Irene Schauer und Günther Scholze