Teilnehmer: 19
Gehzeiten: Freitag 7 3/4 Std., Samstag 7 Std., Sonntag 5 1/2 Std.
Höhenmeter: Freitag 1150 m Aufstieg, 1.500 m Abstieg, Samstag 1.150 m, Sonntag 850 m.
Tourenleiter: Uli Endras
Bun Di
Bun Di, so werden wir im Unterengadin auf den Wanderungen begrüßt. Bei bestem Wanderwetter starten wir kurz nach dem Flüelapass in Röven und steigen durch einen wunderschönen Lerchenwald auf zu einem Höhenweg entlang der Waldgrenze mit Arven und Heidelbeeren. Nach einer Stunde treffen wir auf einen Waldweg, der uns in flachen Serpentinen weiter in die Höhe leitet. Ab Suot Chastè folgen wir einem schmalen, kaum begangenen Pfad über Almwiesen, der vor dem Gipfel immer steiler wird hinauf auf den Piz Chastè auf 2.850 m. Ein imposanter Rundblick belohnt uns für den Aufstieg. Ganz in der Nähe die wuchtige Pyramide des Piz Linard, dem markantesten Berg des Unterengadin bis zu Piz Palü und Bernina in der Ferne. Der Abstieg nach Susch mit 1.500 Höhenmetern ist lang, dafür gibt’s unten den verdienten Kübel Panaschee. Nach kurzer Fahrt innaufwärts erreichen wir unser bewährtes Quartier, das Hotel Bär-Post in Zernez.
Nach dem feinen Abendessen lassen wir in der „Bubenkammer“ den Tag bei Rotwein ausklingen.
Am nächsten Morgen fahren wir mit den Autos über Ardez auf einem schmalen Sträßchen nach Ftan. Über flache und steilere Wege, teils wegelos durch lichten Wald und große Hochalpen erreichen wir den steileren Hang bei der Alpe Clünas, der zum Gipfel führt. Über schöne Serpentinen durch Almwiesen mit Edelweiß und Apollofalter führt der Weg zum Gipfel. Kurz vor dem Gipfel zieht ganz schnell ein Regenschauer her, der auch Gewitter und Hagel mit dabei hat. Glücklicherweise steht eine verlassene Bauarbeiterhütte für die Arbeiter der Lawinenverbauungen offen da und wir können dort für eine Stunde Schutz finden. Danach noch ein kurzer Anstieg und wir sind auf dem Gipfel des Piz Clünas, 2.789 m. Der Abstieg über die großen Alpflächen hält bald bei der Alp Prui Alphornklänge, einen Kaffee, herrliche Aussicht in die Unterengadiner Berge und ein schönes Plätzchen für eine Mittagsruhe bereit. Noch ein kurzer Abstieg und wir sind wieder zurück in Ftan, einem typischen Engadiner Dorf mit wunderschön verzierten Häusern.
Die Aussenlounge des Hotels ist mit Singen (Gitarrenbegleitung durch Sissi) und Rotwein unser lustiger Tagesabschluss.
Am nächsten Morgen streikt leider ein Auto und wir müssen die anderen Autos für die Fahrt zum Flüelapass etwas überladen. Ab Wägerhus wandern wir durch eine Viehweide und viele Serpentinen hinauf zur Winterlücke und dem kleinen Gipfel daneben auf 2.815 m. Hier können wir schon einen Teil der Jöriseen erblicken. Der Abstieg zu den Seen zum Teil über Schotter und Steinblöcke, vorbei an kleinen Gletscherweihern eröffnet immer mehr die Aussicht zu den verschieden farbigen Jöriseen. Der eine ist smaragdgrün, der nächste ist milchigweiß und der nächste dunkelblau. Leider lassen die heraufziehenden Wolken nur eine kurze Pause an den wunderschönen Jöriseen zu und wir müssen hinauf zur Jöriflüelafurgga, dem Übergang auf 2.725 m um wieder zum Ausgangspunkt zu kommen. Dort wartet schon ein Ersatzauto und wir können prima nach Isny zurück fahren und das Abschlusseis genießen.
Insgesamt ein herrliches Wochenende mit fast Traumwetter und Traumpfaden und einer super Truppe.
Uli Endras