DAV Isny in Peru – Cusco – Machu Picchu – Alpamayotrekking – Copa Sur
Elf Frauen und Männer des Deutschen Alpenvereins, Sektion Isny haben sich unter der Führung von Günther Scholze zu einer dreieinhalb wöchigen kombinierten Kulturreise, Trekking- und Hochtour nach Peru aufgemacht. Die historischen Stätten der Inkas und das vergletscherte Hochgebirge der weissen Cordillieren haben tiefe Eindrücke hinterlassen.
Die erste Station war die alte Inkastadt Cusco auf 3400 m Meereshöhe, die nach einem einstündigen Inlandsflug von Lima aus erreicht wurde. Hier und in der Umgebung konnten die beeindruckenden Überreste von Inkabauten bewundert werden, die zum Welterbe der UNESCO gehören. Trotz der Zerstörungswut der spanischen Eroberer und mehrerer Erdbeben gibt es noch viele bewundernswerte Reste der Inka Steinbaukunst.
Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der gut erhaltenen und weltbrühmten Ruinenstadt von Machu Picchu. Schon die Zufahrt mit der Bahn durch ein tiefes Andental zum Ort Aguas Calientes, dem Ausgangspunkt und Touristenzentrum zur Besichtigung der Inkastadt war ein Erlebnis. Wie es sich für DAV-Mitglieder gehört, hat man nicht die Busfahrt auf den Höhenrücken gewählt sondern ist morgens um fünf mit Stirnlampen aufgestiegen, um zum Sonnenaufgang den Anblick zu genießen. Ein weiterer Aufstieg auf den Zuckerhut förmigen Huayna Picchu, der den Inkaort überragt, gehörte zum Pflichtprogramm.
Nach dem Rückflug nach Lima fuhr die Gruppe 450 km mit dem Bus zuerst entlang des Pazifik Richtung Norden und dann über einen 4100 m hohen Pass nach Huaraz in einem Tal zwischen den schwarzen (scheelosen) und weissen Cordillieren. Dieser mehrfach von Lawinen und Erdbeben zerstörte und immmer wieder aufgebaute Ort auf 3100 m Höhe ist der Ausgangspunkt für Wander- Trekking und Hochtouren.
So war nicht weit von Huaraz auch der Anfangspunkt für die zehntägige Trekkingtour um den Alpamayo, der wegen seiner perfekten Eispyramide als als einer der schönsten Berge der Welt gilt. Die Isnyer Gruppe, sechs Frauen und fünf Männer wurden von einem einheimischen Bergführer, zwei Köchen und drei Eseltreiber begleitet, die sich um die Lasttierkarawane, bestehend aus15 Esel und zwei Pferde kümmerten. Zwischen 4000 und und 4800 m Höhe lief die Gruppe durch einsame Gegenden mit grandioser Sicht auf vergletscherte Fünf- und Sechstausender. Zeltrekking ist gewöhnungsbedürftig: Zweimannzelte, Schlafen auf Isomatten, ein Küchenzelt mit Aufenthaltsecke und nicht unwichtig ein Klozelt. Die Begleitmannschaft hatte auf den Eselrücken das Essen für die zehn Tage dabei, da es unterwegs außer einzelnen Bauernhütten keinerlei Besiedlung gab. Die idyllischen Übernachtungsplätze lagen immer an Bergbächen, deren klares Wasser zum Trinken, Kochen, Waschen und Zähneputzen benutzt wurde. An der Hygiene mußte man allerdings Abstriche machen.
Nach der Trekkingrunde und einem Erholungstag in Huaraz stand der Höhepunkt der Reise auf dem Programm: Die Besteigung des Copa Sur (6188m). Erster Tag, Aufstieg auf das Basislager in 4400 m Höhe. Am zweiten Tag ging es durch Eis und Schnee zum Hochlager in 5400 m Höhe. Übernachtung auf dem Gletscher. Am dritten Tag um 3 Uhr morgens startete die Gruppe in drei Seilschaften Richtung Gipfel. Gletscherapalten und viel Neuschnee erforderten zeitraubende Umwege und vor einem Steilhang in 5700 m Höhe gehorchte ein Teil der Gruppe der Vernunft und machte kehrt. Vier Profis kamen mit dem Bergführer noch auf eine Höhe von 5900m. Trotzdem waren alle glücklich und stolz die Herausforderung ohne Unfall gemeistert zu haben. Hatten doch fast alle ihren bisherigen Höhenrekord gebrochen.
Mit einer warmen Dusche, einem guten Essen und einigen der guten peruanischen Bieren erholte man sich in Huaraz von der Strapatze und bereitete sich auf die insgesamt 31 stündige Rückreise nach Isny vor, den Kopf voller toller Erinnerungen und zusammen einige tausend Fotos in den Kameras.
Eckard Berger