Eine 8-Stunden-Tour erfordert einen frühen Start. Bei dieser Zeitangabe sollte es nicht bleiben, doch dazu später mehr. So starteten wir um 06:00 Uhr in Isny und um 07:00 Uhr an der Oybelehalle in Oberstdorf. Zunächst stand ein Fußmarsch von einer Stunde auf einem geräumten Winterwanderweg bis zum Oytalhaus vor uns. Von dort ging es dann zunächst noch bequem mit Schneeschuhen auf den Spuren eines Raupenfahrzeugs bis zur Unteren Gutenalpe.

Dann hieß es spuren. Kurz vor der Käseralpe riss dann ab und zu die Nebeldecke auf und gab den Blick auf Höfats und Himmelhorn frei. Ab der Käseralpe wurde das Gelände zunächst steil,  was viel Krafteinsatz vom Spurenden verlangte. Nach der Querung eines Steilhanges erreichten wir einen Rücken, auf dem es dann mäßig steil zum Sattel empor ging. Hier erforderte das Überwinden einer kleinen Wechte volle Konzentration.

Bei herrlicher Sonne gönnten wir uns eine Pause und genossen den Ausblick auf die Bergwelt.

Die aktuelle Lawinensituation ließ den Abstieg über die Steilhänge zur Dietersbachalpe und weiter Richtung Gerstruben zu.

Die Abstiegsroute verläuft auf einem Rücken zwischen zwei Bachtälern. Dieser Rücken stellte sich jedoch an einer Stelle als schmaler, überwechteter Grat dar. Der Abstieg in das linke Bachtal schied wegen der Steilheit des Geländes aus, also versuchten wir es mit dem rechten. Im weiteren Verlauf wurde das Bachtal zunehmend steiler und mündete zuletzt in einen Wasserfall. Danach versuchten wir es rechts neben dem Bachtal. Nach Querung eines sehr steilen Hanges versuchte der Tourenführer den Abstieg auf der Grasnarbe einer abgegangen Grundlawine rückwärts in Frontalzackentechnik. Wegen Absturzgefahr brachen wir schließlich ab und stiegen die 250 Hm wieder zum Älpelesattel auf. Insgesamt kostete uns der versuchte Abstieg Richtung Gerstruben 1:30 Std.

So folgten wir unserer Aufstiegsspur zurück zur Käseralpe und Oytalhaus, wo es eine wohl verdiente Einkehr gab.