Wanderwochenende Engadin – 06.-08.08.2010

Uli EndrasKategorie Vergessen

Wanderwochenende Engadin 06. – 08.08.2010

Allegra Engiadina

Allegra oder Freue Dich, so ist der Gruß im Engadin, und so hat uns das Engadin nach einer verregneten Fahrt durchs Rheintal und über den Julierpass  mit Sonnenschein empfangen. Das Quartier im Haus Soldanella in Maloja war schnell gefunden und bezogen. Nach dem Abendessen war noch eine Abendwanderung mit zwei Stunden zum malerischen Cavloc See angesagt. Hinter dem See erstrahlte der Pizzo die Rossi in der letzten Abendsonne.

Am Samstag morgen fuhren wir mit den Autos den Malojapass hinab ins nahe Casaccia als Ausgangspunkt unserer Wanderung. Zuerst gemütlich auf Forstwegen hinauf in das schöne Val Maroz und über Bergweiden vorbei an ein paar Hütten kam der Anstieg in das Val da Cam bis kurz vor dem Pass Cam große Steinmänner von weitem grüßten. Immer wieder bewunderten wir die große Blütenpracht an den Hängen oder schauten jungen Murmeltieren bei der Wache zu. Die Mittagspause am Pass Cam auf 2.450 m nutzen einige, um den Piz Cam (2.632m) zu erklimmen mit einer wunderschönen Rundumsicht in das Oberengadin bis zur Bernina oder ins Bergell mit Scioragruppe, Cengalo oder Badile. Die Wanderung führte weiter am Südhang hoch über dem Bergell vorbei an Blumenteppichen von Edelweiss, Astern, Ferkelkraut, Flockenblumen, Bergmännle usw. und Blick in die gegenüberliegenden Spitzen der Bergeller Berge bis dann der Abzweig Richtung Soglio erreicht war. Nun über Almen mit verfallenen Alphütten und schönen Weideflächen abwärts hoch über den gneisgedeckten, schimmernden Dächern von Soglio, nach Segantini „die Schwelle zum Paradies“. Nach einem kurzen Spaziergang durch die engen Gassen des malerischen Ortes schmeckte das Panasch oder der Eisbecher umso besser und der Bus brachte uns dann wieder zurück nach Casaccia.

Am Sonntag morgen gings am Ortsrand von Maloja los über Blumenhänge und Alpweiden hinauf zum Lunghin See, immer die großen Oberengadiner Seen und die Bergeller Berge im Blick. Am Lunghin See entschieden wir uns dann aufgrund der Schneelage für den Aufstieg zum Piz Lunghin (2.780m) und nicht auf den Grevasalvas. Der recht steile und steinige Gipfel verlangte bei den doch teilweise tiefen Schneefeldern einiges an Können aber belohnte mit einer traumhaften Sicht und die Brotzeit schmeckte umso besser. Beim Abstieg Richtung Lunghin Pass und See flogen dann einige Schneebälle der übermütigen Wanderer. Der Höhenweg über blumenübersäte Hänge und schöne Ausblicke war dann zum Genießen und das Örtchen Grevasalvas erinnerte an die Heidifilme. Nach einem kurzen Umweg über verschlungene Pfade erreichten wir dann wieder Maloja. Erste dunkle Wolken kündigten Regen an. Kaum war das Café in Silvaplana erreicht, konnten uns Gewitter und Hagel nicht mehr schrecken. Auch die Rückfahrt mit Autobahnsperrung und Starkregen konnte uns nicht die schönen Eindrücke verderben.
Uli Endras

Teilnehmer: 12, am Sonntag 14
Gehzeiten: Freitagabend: 2 Stunden
Samstag: 8.15 Std.
Sonntag: 7.15 Std.
Höhenmeter: Samstag 1.100 m im Aufstieg, 1.400 m im Abstieg, für den Gipfel zus. 200 m.
Sonntag 1.100 m im Auf- und Abstieg
Tourenleiter: Uli Endras