Nach einer verregneten Woche, hatten wir Glück mit unserer Halbtagesausfahrt zu den Klettersteigen in der Kapfwand – es schien die Sonne und war überraschend warm. Eine landschaftliche interessante und abenteuerliche Straße führte von Götzis ab zu unserem Ausgangspunkt überhalb der Kapfwand.

Zwei Steige standen auf dem Programm: Via Kessi hinunter an den Wandsockel und Via Kapf wieder hoch bis zum Gipfel. Beides Steige in der Kategorie D-E. So ging es luftig am teils noch nassen Fels nach unten, vorbei am Kessiloch – eine Gletschermühle, durch die man auch direkt in den Steig abseilen hätte können. Der Zapfhahn in Wandmitte stellte sich leider zum Verdruß einiger Teilnehmer nur als nichtfunktionelle Attrappe heraus.

Am Wandsockel angekommen führte ein kurzer Fußmarsch (ca. 50m) zum Einstieg in den Via Kapf. Hier stellte sich bereits der Einstieg für manche Teilnehmer als zu schwierig heraus – selbst wenn man den direkt angrenzenden Baum als Kletterhilfe mißbrauchte. So wurde unsere 8 Mann und 1 Frau starke Gruppe auf 6 Teilnehmer dezimiert – die übrigen nahmen den regulären Fußweg nach oben.

Steil im Fels, teils mit der Hilfe von Eisenstiften, kämpften wir uns bis zum letzten Drittel, wo wir uns anschließend im Wandbuch verewigten, bevor wir dann über die linke, ausgesetztere Variante den Steig über einen Kamin beendeten. Bis zum Gipfelkreuz war es nicht weit und wenig später stießen auch schon unsere Kameraden zu uns, um sich einer ausgiebigeren Rast hinzugeben.

Insgesamt ein technisch anspruchsvoller Klettersteig, der bis auf die Länge, dem Kanzelwandklettersteig nicht viel hinten nach steht.