Am 14.02.09 bot der JDAV eine leichte Einsteiger-Skitour (Valentinstour) an, bei der man aber auch mit Schneeschuhen und Snowboard oder anderweitigen Wintersportgeräten, die eine Abfahrt erlauben hätte teilnehmen können. Leider nutzten nur Mario und Ferdi die Gelegenheit an der Tour teilzunehmen, wobei letzterer ohnehin schon Skitouren geht.
Somit brachen wir zu fünft (France, Eddi, Flo, Mario und Ferdi) auf zum Geschwendner Horn (1.445m) – nicht ohne vorher den Lawinenlagebericht zu
checken. Mit Stufe 2 unter 1500m waren wir somit noch nicht im kritischen Bereich. In Weitnau sammelten wir Mario auf, der sich am Morgen noch diesen Abholservice organisiert hatte…nicht ohne Grund: Er war von einer Party am Vortag noch nicht ganz ausgenüchtert und mußte dann während der Fahrt noch die eine oder andere Neckerei diesbezüglich über sich ergehen lassen und eine Anekdote zum Tourenskigehen nach feuchtfröhlichen Nächten.
Wir parkten an der Rieger Steige und machten uns fertig. Anschließend führte Eddi den obligatorischen VS-Check durch und wir begaben uns dann in die Steigspur. Obwohl Eddi bereits am Vortag das Gelände sondiert hatte, waren seine Spuren über Nacht wieder bereits komplett durch Neuschnee und Wind verweht. Anfangs konnten wir bequemlicherweise die Spur eines Ski-Doos nutzen, aber ab der Abzweigung zum Immenstädter Horn, mußten wir selbst spuren…bzw. übernahm das Eddi als Führer für uns – kniehoher Schnee war keine Seltenheit.
France entpuppte sich während der Tour als wahre Stöckli-Sucherin. Da Mario, der mit Schneeschuhen und Snowboard auf dem Rücken unterwegs war, seine Stöcke vergessen hatte, versuchte France an jeder Hütte die wir passierten, Skistöcke leihweise zu ergattern – ohne Erfolg. Letztlich gab France ihre Stöcke an Mario weiter und teilte sich mit Ferdi das Paar.
In schönster Winterlandschaft und besten Schnee stiegen wir Richtung Geschwender Horn auf. Mario hatte anfangs etwas mit seinem hohen Schwerpunkt durch das aufgeschnallte Snowboard und seine vorabendlichen Eskapaden leichte Gleichgewichtsprobleme, meisterte diese jedoch und man hörte ihn nur hin- und wieder fluchen, wenn sein hoher Aufbau hinabhängende Äste streifte und ihm eine Schneedusche bescherte.
Der anfängliche Schneefall ließ langsam nach und nach einiger Zeit trafen wir dann auf den Highway – nicht zur Hölle, aber zum Gipfel. Bedingt durch die hohe Lawinenwarnstufe überhalb 1500m, waren viele Tourengeher in diesen niederen Regionen unterwegs und bescherten uns eine komfortable Steigspur. Unterwegs trafen wir auf andere Skitourengeher aus der Isnyer Sektion. Am Gipfel angekommen gönnten wir uns eine kleine Vesperpause, liesen die Felle bzw. Schneeschuhe weiterhin angeschnallt und liefen weiter zum Kemptener Naturfreundehaus. Dort trafen wir weitere Sektionsmitglieder und gesellten uns an deren Tisch. Nach einer ausgiebigeren Pause mit warmer Suppe und diversen Getränken, machten wir uns auf den Weg zur Abfahrt. Zum Aufwärmen legte Eddi noch einen Skipladdler hin und bewies wahre Gelenkigkeit.
Am Hang angekommen, fellten wir ab bzw. verstaute Mario seine Schneeschuhe und begab sich auf das Snowboard. So gerüstet fuhren wir im schönsten Pulverschnee bis zu den Hüften den teilweise noch jungfräulichen Hang hinab. Eddi fuhr voraus und wenn er mal nicht in Sichtweite war, so hörte man zumindest seine Freundenjuchzer, die er bei jedem Schwung ausstieß.
Leider hat auch jede Abfahrt ihr Ende und so kamen wir (leider viel zu schnell) wieder unten an, wo wir noch ein kleines Tragestück einlegen mußten und anschließend wieder mit angeschnallten Skiern über eine Wiese zum Auto querten. Dort angelangt entledigten wir uns der Skistiefel, verstauten das Material und fuhren Richtung Heimat.
Leider ließ sich Mario nicht dazu überreden an der Sektionstour am Folgetag teilzunehmen, wo es sogar extra eine Gruppe für Schneeschuhgeher gab und schönstes Sonnenwetter obendrauf.
Letztlich war dies eine sehr gelungene Skitour und es kann einem jeden nur empfohlen werden in diesen alpinen Wintersport einmal hineinzuschnuppern.